Schöne Aussichten
auf der Dreiländertour durch Belgique, Luxembourg et France
von Waulsort über Bastogne, Clervaux nach Arlon und zurück
Gesamtkilometer 354,2
Anno dazumal im Spätsommer 2008 hatten wir eigentlich garkeinen Sommer.
Aber Ende August lachte mal die Sonne vom Himmel und forderte mich auf mein Rösslein zu bewegen.
Also verließ ich meine Sommerfrische im weltberühmten belgischen „Nizza“ und fuhr auf der N96 gen
Hastiere N 915 Blaimont
Mesnil-Blaise ist das nächste Dorf N95 nach Beauraing und nach 300 Meter nach links auf die N 929 um nach
Houyet mit seinem königlichen Golfplatz, seinem königlichen Winterpalast, zwei schöne Schlössern und einigen Herrensitzen zu gelangen; dann rollert man über die N 94
und N 911 nach
Rochefort, einem schönen wallonischen Ort, in dem man den Eindruck hat, das er nur aus Kirchen und Kneipen besteht. Zuvor kann man einen Abstecher zu der Monastere de Chevetone
(Kloster von Chevetone) machen. Die Besonderheit hier: Es gibt eine katholische und eine orthodoxe Kirche, in der die gesamte Messe auf russisch, französisch und das Vaterunser und
Gegrüßtseisdumaria auf deutsch von den Mönchen gesungen wird. Über die
N 803 erreicht man St. Hubert, eine Stadt in bewaldeter Umgebung mit einer Baselique (Kirche). Sie ist interessant, weist sie doch zwei Stile, nämlich den
gothischen und den barocken, aus.
Hier sagen sich viele Wildschweine de l'Ardenne Gute Nacht mit den Renards(Füchsen) . Dies erkennt man immer wieder an den aufgewühlten Wegesrändern.
Das Freilichtmuseum du Fourneau Saint-Michel lohnt allemal ein Besuch. Hier begutachtet man die unterschiedlichsten Baustile der wallonischen Region. Wir verlassen St. Hubert über die N
848 und biegen hinter dem Flughafen nach links auf die N 826 um ein paar Dörfchen zu durchqueren. So gelangen wir auf eine autobahnähnliche Strasse, der N
4 wo wir nach einigen Kilometer in
Bastogne einfahren. Das Städtchen gelangte zu trauriger Berühmtheit durch die Ardennenoffensive der deutschen Wehrmacht in der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Unter
Feldmarschall von Rundstedt startete die Wehrmacht 1944 im Norden Luxemburgs und im angrenzenden östlichen Belgien einen letzten Großangriff, im Verlauf dessen die amerikanischen Truppen
zurückgeworfen wurden und sich nur in der umzingelten Stadt halten konnten. Wenig später konnten die Amerikaner den deutschen Angriff zurückschlagen. Zum Andenken an die verlustreiche
Winterschlacht wurde in Bastogne eine Gedenkstätte, das Mardasson errichtet, dem ein Weltkriegsmuseum benachbart ist.
Heute geht es weit friedlicher in Bastogne zu. Einmal jährlich ist hier der Wendepunkt des bekannten Eintages-Radrennens Lüttich-Bastogne-Lüttich. Über die
N874 geht es durch Neffe, Mageret nach Longvilly. Dort queren wir die luxemburgische Grenze und passieren als ersten Ort
Allerborn. Es folgen, nachdem wir links auf die N 12 abgebogen sind, die Orte Heisdorf, Wintger und nachdem wir im Kreisverkehr auf die
N 18 abgebogen sind, das geschichtsträchtige Städtchen
Clervaux (L). Die über die Stadt thronenede Schlossburg wurde im 12. Jahrhundert von den Grafen von Clerf auf einem Felsvorsprung errichtet. Die Burg wurde im 15. und 16.
Jahrhundert zur heutigen Größe ausgebaut. Während der Ardennenoffensive im Dezember 1944 wurde die Anlage von deutschen Truppen stark zerstört. Die Restaurierungsarbeiten des Schlosses, das
sich heute im Besitz des Staates Luxemburg befindet, wurden erst 1994 abgeschlossen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Benediktinerabtei St. Mauritius und St. Maurus, die vom niederländischen Architekten Johann-Franz Klomp (1865–1946) konzipiert wurde. Sie wurde 1909/1910 von
der Mönchsgemeinschaft aus Solesmes gegründet und besteht bis heute. In der Krypta gibt es eine kleine Ausstellung über die Sitten und Gebräuche des Klosterlebens. In der Literaturwelt erlangte
die Abtei einige Berühmtheit, da sich der isländische Schriftsteller und spätere Nobelpreisträger Halldór Laxness 1923 dort zum Katholizismus bekehrte.Westlich des Schlosses, auf einem felsigen
Bergrücken, befindet sich die Pfarrkirche, die 1910 bis 1912 im rheinisch-romanischen Stil erbaut wurde. Die reiche und kunstvolle Innenausstattung – Altäre, Kreuzigungsstationen und Kanzel –
wurden durch den Aachener Kirchenbildhauer Lambert Piedboeuf geschaffen. Erwähnenswert ist außerdem die vom Clerfer Graf de Lannoy 1762 im Rokokostil errichtete Lorettokapelle, die sich unweit
des Bahnhofs auf einer kleinen Anhöhe befindet. Weiter geht es nun durch Wald und Feld nach Mecher, Drauffelt, Enscheringen um so in
Willmerwirtz (L) Einzug zu halten. Von dort rollern wir gen Merkholtz um nach
Wiltz (lux.: Wolz) zu kommen. Wiltz liegt an dem gleichnamigen Nebenfluss der Sauer. Sie ist Hauptort des Kantons Wiltz. Während des zweiten Weltkrieges litt kaum eine
luxemburgische Ortschaft so schwer unter den Folgen des Krieges wie Wiltz. So kam es in Folge des Generalstreikes der luxemburger Bevölkerung vom 31. August 1942 gegen die deutschen Besatzer zu
mehreren Standrechtlichen Erschießungen an die heute noch das Streikmonument erinnert. Als am 16. Dezember 1944 die Ardennenoffensive startete und die Wehrmacht den Norden Luxemburgs überrannte,
wurden amerikanische Truppen in Wiltz eingeschlossen. Ähnlich wie in Bastogne wurde die Stadt belagert und war heftigst umkämpft. Die Stadt wurde stark zerstört, doch konnten die Amerikaner die
Stadt bis zur erneuten Befreiung halten. In Richtung Büderscheid folgen wir nun der N 15 um Eschdorf zu passieren. Die CR 308
geht sodann durch Grevels nach
Rombrouch (L). Weiter geht es über die N 23 und anschließend über die N 22 vers Redange (Redingen) um in
N 4 Arlon (B) einzurollern. Die Stadt Arlon ist die älteste Stadt Belgiens und wurde 54 n. Chr. gegründet. Sie war Schnittpunkt der Römerstraßen von Reims nach Trier und von
Tongeren nach Metz.
Die Stadt erlangte im Frühjahr 2004 als Gerichtsort des Mordprozesses um Marc Dutroux traurige Berühmtheit in den internationalen Medien.
Arlon besitzt einige Sehenswürdigkeiten, wie den Grande Place in der Altstadt sowie den Place Léopold. Ebenso sehenswert sind die Kirche Saint-Donat aus dem 17. Jahrhundert, die St. Martinskirche
(neugotisch von 1914; die große Orgel mit 52 Registern, erbaut 1932), das Luxemburgische Museum mit einer wichtigen gallo-römischen Antikenabteilung, die Synagoge ( Baujahr 1865) sowie der
Bahnhof ( Baujahr1885). Verläßt man Arlon Richtung Autobahn E 411, erreicht man über die
N 83 Etalle
Tintigny, Jamoigne um so nach
Florenville zu gelangen. Wir durchkreuzen eine ausgedehnte Waldlandschaft um weiterin der N 83 folgend in
Bouillon einzurollern. Bouillon, eine kleine mittelalterliche Stadt, überragt von dem Schloss von Gottfried von Bouillon. Obwohl das Schloss schon vor Jahrhunderten erbaut
wurde, hat es seine Pracht und Majestät behalten. Die Festungsanlagen hatten bis in den Zweiten Weltkrieg hinein den Ruf uneinnehmbar zu sein. Heutzutage ist das Städtchen eines der beliebtesten
Ferienziele der Wallonie. Es folgen Wälder, Wälder, nichts als Wälder, herrliches Dahingleiten auf der
N 810 nach Corbion, jetzt auf der D777 nach Sugny weiter über die N 810 nach Frankreich und dort nach Pussemange und
weiter über die
D 979 nach Gespunsart, Neufmanil um in Nouzonville anzukommen. Die
D 1 führt uns an La Meuse vorbei nach Braux und Monthermé. Vor der Stadtmauer sollte man unbedingt anhalten und die tolle Aussicht über das Maastal genießen.
Wiederum durch ein ausgedehntes Waldgebiet gelangen wir der
D 989 folgend, nach Hargnies (F). Fahren wir nun auf dieser schönen Straße weiter, kommen wir nach
Vireux Wallerand. Von dort sind es nur weinige Kilometer um über die
D 8051 in Givet einzufahren. Wenig später, weiter auf der D 8051 fahrend, sind wir wieder in Belgien, nämlich in
Hermeton sur Meuse. Rechter Hand begleitet uns La Meuse und wenn wir diese gen Dinant folgen, kommen wir an Le Panzer vorbei nach
Hastiere und somit nach Hause.