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gesamt 1.468 Kilometer

Wasserwege in Strasbourg
Wasserwege in Strasbourg

Es war mal wieder im Mai, diesmal im Jahre des Herrn 2013, arschkalt und total verregnet, und zwar so das der Comte in seinem Schloß von Waulsort beschloß seine Rindviecher nicht aus dem Stall zu lassen.

Ich aber wollte endlich mal wieder richtig schön motorradfahren und beschloß einen Freund im Allgäu zu besuchen.

Hin sollte es auf direktem Weg gehen und so donnerte ich mit Genuß die belgische Europaautobahn gen Luxembourg.  Die Flagge am Fürstenpalast des luxemburgischen Landesoberhauptes war gehisst, ergo war der Adelige mal nicht verreist. Beschäftigt war er aber doch da er nicht mit mir moppeten wollte. Seine Lakaien liessen mich jedenfalls nicht vor um ihm ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Mußte eben alleine weiterfahren und machte Station im französischen Metz. Hier spürt man überall noch einen deutschen Hauch den die voisins allemands während ihrer Stadtbeherrschung von 1871 bis 1945 hinterlassen haben.

Für insgesamt 7,80 Euro gelangte ich über die péages nach Strasbourg, wo ich mich aber nicht lange aufhielt. Mir gehen z.Zt. einfach die Politiker jeglichen Couleurs auf den Sack. Sie machen völlig sinnlose Gesetze, die sie sodann selber brechen und dafür noch nicht mal zur Verantwortung gezogen werden. Und da man diese Spezies überall an schönen Plätzen in der Stadt trifft, meide ich ebendiese.

Dafür freute ich mich sehr über meinen nächsten Halt, die Stadt Offenburg.

Marktplatz und Fischmarkt laden mit ihren wunderschönen Bauten zum Staunen und Verweilen ein.

Danach ging es Querbeet vers Villingen-Schwennigen durch den Schwarzwald; vorschriftsmäßig; hatte ich doch eine Zivilstreife im Gefolge. Ließ mich aber durch nichts provozieren und zog seelenruhig meines Weges. Nach gefühlten 50 Observierungskilometer liessen sie von mir ab und ich konnte endlich mal ein paar tausend Touren mehr aufdrehen.

In der höchst gelegenen Obergemeinde Deutschlands angekommen, hatte ich Angst von Blitz und Hagel getroffen zu werden und beschloß wieder auf der grauen Autobahn Kilometer zu machen und mich über die verbissenen Deutschen zu ärgern.

Bei einer Pinkelpause wollte ein hübsches Mädel in Begleitung von zwei weiteren Süssen auch ihr Blässchen leeren. Dieses Unterfangen gestaltete sich aber recht schwierig weil weit und breit innerhalb des mit Maschendrahtzaun abgeteilten Parkplatzes kein Strauch zur Sichtblendung vorhanden war. Also winkelte ich den Hübschen zu und schwang mich auf meine EFI um den Pinkelplatz freizugeben.

Am Bodensee angekommen öffnete Monsieur Petrus seine Schleusen, und so wurde nichts aus der Panoramafahrt entlang der wunderschönen Großbadewanne und Rheindurchfliesserlasser.

Aus Friedrichshafen ergoss sich ein nicht enden wollende Blechlawine im Schritttempo. Die Armen, dachte ich, bevor es mich selber vor und nach Lindau erwischte. In Belgien hätte ich nun kein Problem, mich legal an der Autoschlange vorbeizuschlängeln; aber wie ist das in Deutschland? Verboten!

Die B12 und kleine Nebenstrassen führten mich über Lindenberg auf die Alpenhochstrasse B 308 nach Obereggen.

Pudelnass bei meinem Freund angekommen, war ich froh das er mich mitten im Wonnemonat Mai in seiner gut durchheizten Bleibe mit einem kühlen Weißbier empfing.