Reisen und Golfen
Willkommen in Belgien
Bienvenue en Belgique, ein Land, drei Regionen, zehn Provinzen.
Über alledem ein König für französisch-, flämisch-, und deutschsprachige Untertanen.
Im Herzen des Landes liegt Bruxelles (deutsch:Brüssel), europäische, polyglotte und multikulti Metropole und belgische als auch flanderische Hauptstadt.
Die Flamen sind im Norden beheimatet. Dort spricht man flämisch, kommt aber auch gut mit deutsch, englisch und französisch weiter.
Die wallonische Hauptstadt Namur findet man im Süden. Dort kannste nur französisch parlieren oder du lächelst deinen Gegenüber an, dann brauchst du keine andere Sprache.
Das deutschsprachige Eupen befindet sich im Osten Belgiens. Dort wird man normalerweise mit "Bonne jour / Guten Tag" begrüßt. In der Sprache in der du erwiderst
geht`s dann weiter. Aber auch englisch und nederlands-flams ist möglich.
Jedenfalls gibt`s in Belgien keinerlei Verständigungsprobleme. Typische Gallier halt.
Mein Jugendtraum oder was man alles erlebt auf dem Weg, den man sich vorgenommen hat zu radeln.
Als junger Mann, so mit sechzehn Lenzen, fährt man Rad, richtigerweise muß ich sagen, fuhr man Rad; eins mit drei Gängen war schon Superluxus. Ich jedenfalls hatte eins ohne Gänge, einen
sportivselbstgefummelten Hollandrennhobel mit Gepäckträger und Fuchsschwanz. Damit fuhr ich normalerweise in die Eifel um beim Bauern auf der Wiese zu zelten und den Kühen beim Bumsen zuzusehen.
Da es auf der Wiese nichts anderes zu tun gab las ich mir etwas vor. So entstanden meine Lebensziele:
Mit dem hollandnachgebauten Speichenfahrzeug wollte ich die Alpen überqueren,
Deutschland von Norden nach Süden komplett durchfahren und selbiges
von links nach rechts, will heißen von Aachen bis nach Königsberg, mal eben über die olle Reichsstrasse 1.
Zu jener Zeit blieb es aber beim Vorhaben, da ich ein nettes Mädel angemacht hatte und ich erstmal richtig küssen lernen mußte. Das hatte ich schnell raus, gleichwohl die folgenden Fräuleins
immer meinten, ich würde zu naß küssen. Das hab ich mir dann doch sehr zu Herzen genommen und hab immer Wert darauf gelegt nicht erst zu küssen um dann anzufangen zu fummeln sondern sofort mit
Hand und Hansi die Höhen und tiefen Tiefen bei Frauchen zu bedecken bzw. zuzustopfen.
Dann wurde gelernt, studiert und Häuschen gekauft. Da das Leben teuer ist kam es immer wieder vor, das ich beim Kohlemachen zwar zurück kam auf meine Radfahrideen aber deren Ausführung immer
weiter vor mir herschob.
Irdendwann hatte ich dann doch ein richtiges Fahrrad mit drei Gängen an die Backe und so fing ich an mal im kleinen Belgien von der Westgrenze, das ist da wo man das Wolfschanzemahnmal findet,
über die Ostgrenze bis ins Grenzland,
( Das ist da wo die Bürgersteige abends hochgeklappt und die Laternen eingerollt werden) zu radeln. Ich war stolz auf meine Zweitagestourkes und gefühlten 400 Kilometer, die in Wirklichkeit
nur schlappe 220 Kilometerchen waren.
Mit meinem besten Freund fuhr ich dann auch kreuz und quer durch Daenemark. Dies darum weil der blöde Hund immer schwärmte das es keine Berge in Dänemark gibt und viele Bekloppte Urlaub machen
weil nur die Sonnentage vorherrschen.
Bei unserem Trip hatten wir immer orkanstarken Regen von vorne und die Anhöhen schleppten sich auch von Dorf zu Dorf. Regelmäßig mußten wir bei unseren Hotelanfragen zuerst die Goldcarts zeigen
und unsere Nobeluhren unter den durchgenäßten Ärmelansätzen blinkeln lassen, bevor wir ein Zimmer zugewiesen bekamen.
Und dann war es soweit: Ich radelte tatsächlich in zwei Wochen von Flensburg an den Bodensee und war selig einer meiner Träume geschafft zu haben.
Aber es kam noch besser: Mit einem Einundzwanziggangrad ( weiß garnicht wofür man sonen Mist braucht) zockelte ich von München nach Mailand. Das war ein unvergessenes Ereignis und ich kann noch
heute über jeden Etappentag genau berichten, was da alles abgelaufen ist. In St. Moritz z.B. da tat mir das linke Knie so weh, daß ich mir von einer süßen Blondine.........Na, lassen wir das. Ist
eine andere Geschichte.
Nun bin ich etwas fauler geworden und fahr ab und zu mal ein paar Kilometerchen um den Freunden zu zeigen wie schön die Gegend hier ist. Die nächste Pommesbude ist etwa sechs Kilometer entfernt
und was gibt es schöneres als dahinzuradeln und ein paar Frittschen zu futtern. Außerdem bin ich nun immer mit meinem Motorroller unterwegs. Da bin ich schon ganz schön rumgekommen in der
Champagne und den Ardennen. Da das mit der Rennerei nach dem schnöden Mamon auch nicht mehr "In" ist, werde ich endlich meine große alte Reichsstrasse 1 fahren.
Guckst Du: Hastière-Kaliningrad-Hastière
Wat kütt dat kütt, wat mott dat mott.
Damals anno dazumal, im Sommer 2005, meinte meine Frau mal wieder ich solle mit dem Rauchen aufhören. Das meinte sie schon lang Zeit vorher, aber ich habe das nicht so ernst gesehen.
Da wir zu diesem Zeitpunkt kein zweites Auto mehr brauchten, hatten wir ebendieses abgeschafft. Aber meine schöne Umgebung rief nach Entdeckung. So kam ich auf die Idee meinem geliebten Weib eine Wette vorzuschlagen: Sie sollte mir einen 50er Motorroller kaufen und ich würde fortan für den Rest meines Lebens meine Raucherei aufgeben.
Ich hatte diesen Vorschlag noch nicht ganz ausgesprochen und schwupps hatte ich das Motorröllerchen an die Backe.
Sogleich machte ich mich auf die Kurzreisen kreuz und quer durch die Wallonie.
Schon nach vier Wochen wurde mir meine silberne 50er zu lahm.
Ich habe seit meinem 18ten Lebensjahr den Motorradführerschein und so begab es sich, das ich an meine erste Vespa Cosa kam. An diesem Gefährt war so ziemlich alles kaputt was kaputt gehen kann. Sogleich begann ich nach der Reparaturanleitung des Herrn Schneiders mein Böckschen in Ordnung zu bringen.
Dann wurde sie verkauft und eine neue Cosa kam, die wiederum repariert und verkauft wurde, wieder eine, die verk.........etc.
Da ich mit jeder Vespa Cosa Tourkes unternahm, kamen meine Berichtschen zustande.
Aus Erfahrung weiß ich das die meisten Deutschen die Belgier und Belgien so gut wie garnicht kennen. Daher möchte ich mit meinen Beschreibungen bei allen Klein- und Großrollerfahrer Appetit auf Ausflügen ins schöne Nachbarland wecken.
Golfst Du schon, oder hast Du noch Sex ?
Diese Frage wurde mir anno dazumal 1996 gestellt, nachdem ich meinen Tenniskumpanen eröffnete kein Tennis mehr zu spielen, statt dessen lieber der kleinen weißen Kugel, genannt Golfball, hinterher laufen zu wollen.
Was war passiert ?
Eigentlich war ich recht zufrieden mit meinem Tennisspiel und dachte darüber nach vielleicht später, im hohen Rentenalter, mit der Golferei anzufangen.
Aber es kam anders.
Mein erster Besuch eines Golfclubs verlief sehr positiv. Begrüßt wurde ich vom Clubpräsidenten, der mir auf einem Rundgang Club und Clubleben erklärte. Da ich zu diesem Zeitpunkt kein Französisch sprach, der Präsident aber nur im Französischen zuhause war, war dieses Unterfangen nicht ganz leicht. Aber mit wallonischem Charme und sehr viel Geduld führte er mich über den Platz und jedesmal wenn wir jemandem begegneten, stellte er mich vor und ich wurde mit großem Hallo begrüßt. Alle taten so als würden sie mich seit eh und je kennen und so hatte ich das Gefühl schon lange Clubmitglied zu sein.
Wir kamen auch zur Drivingrange wo der Golflehrer (Pro genannt) seine Schüler unterrichtete. Auch er gab mir das Du-gehörst-dazu-Gefühl. Ergo gab er mir einen Schläger und ein paar Bälle. Na ja, ich gehörte ja dazu und wenn mann Tennis spielen kann, dann ist das Schlagen von kleinen weißen Kugeln nur noch reine Formsache, dachte ich. Also legte ich los und versuchte meine ersten Schläge. Nach einer halben Stunde war ich total frustriert. Traf ich mal den blöden Ball kullerte er ein paar Meterchen und das war`s. Dann kam der Pro vorbei und meinte ich solle es mal mit der Coca Cola-Version versuchen. Hierbei nahm er meinen Schläger, eine Pitching-Wedge, und positionierte sich ballgerecht. Dann drehte er sich rhytmisch nach Co---Ca-----Co-----La.....und der Ball flog und flog und flog. Ich tat ihm gleich und siehe da auch mein Ball flog und flog.....na ja sagen wir mal 29,85 Meter. Aber ich war stolz es der verflixten Kugel doch mal gezeigt zu haben.
Die darauf folgenden Tage ging ich in Büttgen auf die Drivingrange. Dort konnte man zu dieser Zeit für ein paar Deutsche Marks einen ganzen 10-Liter-Eimer Bälle kaufen. Nach ein paar Wochen Bälleschlagen hatte mich der Golfvirus gepackt.
Aber wen traf ich immer auf der Drivingrange?
Bert, Klaus und Heinz-Peter, meine Tennisfreunde, die mich nach meinem Sexleben befragt hatten.
Heute, als passionierte Golfspieler kann ich jedem raten diesen Sport zu betreiben. Golfen ist ein Wettkampf mit sich selbst. Im positiven Spiel findest Du Ruhe und Kraft. Bist Du nicht mit Dir im Reinen so findest Du über das Golfen wieder zurück. Du bist stets in der freien Natur in einer schönen, grünen und ruhigen Umgebung. Wenn Du die Runde von 18 Löchern beendet hast, bist Du zwischen 7 und 10 Kilometer gelaufen, hast Dich konzentriert und wieder entspannt und am Ende dem Platz gezeigt was für ein toller Kerl Du bist.
In der Wallonie gibt es eine Anzahl von wunderschönen Golfplätzen, die zu gemeinsamen Runden einladen. Die Spielgebühren (Green-Fees) sind moderat und die belgischen Golfer haben keinerlei Kommunikationsprobleme.